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Januar 2011: Das tunesische Volk steht auf, das ägyptische schliesst sich an. Wutentbrannt schmettern sie ihr »Dégage! – Hau ab!« ins Gesicht ihrer Tyrannen und kündigen die ›Tage des Zorns‹ an. Kurze Zeit darauf das Aus, das ›Game Over‹ der Regierungschefs Zinedine Ben Ali und Hosni Mubarak. Die Angst vor Unterdrückung und staatlicher Gewalt ist in Tunesien und Ägypten gebrochen. Wie ein Fanal geht die Stimme des berühmten tunesischen Dichters Abulqasim Ash-Shabbi aus der Kolonialzeit durch die zornigen arabischen Gesellschaften der Gegenwart: »Wenn sich das Volk eines Tages um die Wahrheit versammelt, dann zerbricht es den Lauf der Geschichte und bestimmt sein Geschick. Wehe dir, Tyrann und Unterdrücker, fürchte den Morgen!«
Die Tunesier und Ägypter sind aufgestanden. Andere Länder schliessen sich an, die arabischen Gesellschaften sind in Bewegung und kämpfen um Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie.
Der Herausgeber und Autor Roland Merk lädt Schriftsteller, Intellektuelle, Journalisten und Filmemacher aus Tunesien und Ägypten ein, ihre Heimat im Umbruch in Augenschein zu nehmen. Die bekannte und in zahlreiche Sprachen übersetzte ägyptische Schriftstellerin und Intellektuelle Salwa Bakr und die Erzählerin und Bloggerin Howaida Saleh, die beide als einflussreiche Stimmen die Tage auf dem Tahrir-Platz verbrachten, berichten in literarischen Beiträgen von den Auswirkungen der Revolution und von den Hoffnungen der Bevölkerung. In Reportagen, Tagebuchaufzeichnungen und Erzählungen werfen die tunesischen Schriftsteller und Filmemacher Ali Toumi Abassi, Amel Mokhtar, Lassaad Dkhili, die die Tage der tunesischen Revolution hautnah miterlebten, einen Blick auf die junge Demokratie und auf deren gegenwärtige Probleme. Schliesslich gehen der palästinensische Schriftsteller Hasan Hamid, der algerische Journalist Hakim Soltani und der bekannte ›Neue israelische Historiker‹ Ilan Pappe der Frage nach, wie diese epochalen Ereignisse ihre Länder beeinflussen. Das Buch schliesst ab mit einem Beitrag Kathrin Lötschers zur Mediatisierung der arabischen Revolutionen und mit einem Essay des Herausgebers über die Doppelmoral des Westens und den Einfluss der arabischen Revolutionen auf Europa.
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